Jonas Weichsel
43 1/4 x 22 7/8 x 1 in
Aufbauend
auf Formaten und Techniken, die in früheren Serien eingeführt wurden –
wie beispielsweise seine "TC (Two Colour) Paintings" – entwickelt
Weichsel in den "Interstellar Paintings" seine höchst präzise Malpraxis
weiter, in der er sowohl analoge also auch digitale Werkzeuge, Techniken
und Ästhetiken miteinander kombiniert.
Die "Interstellar Paintings"
umfassen Primärfarben – also Gelb, Magenta und Cyan – die in
verschiedenen Verhältnissen gemischt werden, um unzählige Farben und
Farbbeziehungen zu produzieren. Bemerkenswert ist dabei, dass die von
Weichsel als Ausgangspunkte gewählten Primärfarben an die Farben von
Digitaldruckern erinnern, die ein riesiges Farbspektrum produzieren
können, indem sie tausende von mikroskopischen Punkten zu einem
einheitlichen Ganzen verschmelzen lassen. Auf eine ähnliche Art wirkt
jedes "Interstellar Painting" aus der Entfernung, als wäre es von einer
eindeutigen Farbe beherrscht, die in Korrespondenz zu den anderen einen
einzigen Farbverlauf bildet. Gleichzeitig ist aber jedes Bild aus
eigenen Farbverläufen komponiert: unscharfe, kontrastierende vertikale
Farbbänder, wie digitale Scanlinien. Sowohl die Andeutung von
Schattierungen und Linien, die horizontal wie diagonal über die Bilder
verlaufen, als auch die verblasste „Spiegelung“ des Farbverlaufs, die in
der unteren Hälfte jeden Bildes auftaucht, gibt den Arbeiten eine fast
papierartige, materielle Anmutung, so, als wären die Arbeiten zusammen-
und dann wieder auseinandergefaltet worden. Das Gefühl von Licht,
Spiegelung und Schatten dient auch dazu, deren retinale Eigenschaft zu
unterstreichen und öffnet gleichzeitig weitreichende Tiefen. Dies
versetzt die Oberflächen in Bewegung, während es den Farben ein gewisses
Volumen verleiht, obgleich sie sich aufzulösen scheinen.